Wir betrachten eine Eisenbahnschiene. Diese Schiene habe eine Länge l0 von 100 m. Im Winter beträgt die Temperatur -20°C und im Sommer 30°C. Wir betrachten also eine Differenztemperatur von 50 K.
Wir wissen bereits, dass
{ \large\Delta l=\,\alpha \,\cdot \,{{l}_{0}}\,\cdot \,\Delta T }
Den Wert für den Längenausdehnungskoeffizienten können wir der Tabelle ►08 entnehmen.
Wir setzen ein:
{ \large \begin {array}{l}\Delta l=\,\alpha \,\cdot \,{{l}_{0}}\,\cdot \,\Delta T\\\Delta l=11,8\,\cdot {{10}^{-6}}\frac{1}{K}\,\cdot 100\,m\,\cdot 50\,K\\\Delta l=11,8\,\cdot {{10}^{-6}}\cdot 100\,m\,\cdot 50\\\Delta l=0,059\,m\end{array} }
Die 100 m lange Schiene wird im Sommer bei 30°C um 5,9 cm länger sein, als im Winter bei -20°C. Wenn auch diese 5,9 cm auf den ersten Blick nicht sehr viel aussehen, so können sie doch eine große Wirkung haben. Wenn sich die Schienen im Sommer ausdehnen, dann stoßen sie aneinander. Die Kräfte dabei sind so groß, dass sich die Gleise verbiegen würden.
Bild zur Längenausdehnung – „Gleisverwerfung“